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Vinylboden - der absolute Trendboden?

Vinylböden sind in den letzten Jahren immer gefragter. Gerade zum altgewohnten Laminat erweisen Sie sich - egal ob zum Klicken oder Kleben - als eine kostengünstige und recht vorteilhafte Alternative. Grund genug einmal in diesem Beitrag einen Überblick über die zahlreichen verschiedenen Ausführungen, Verlegetechniken und die Vorteile und Nachteile von Vinylböden zu geben.


Ein gepolsterter, grauer Stuhl steht neben einem runden Tisch mit Beinen aus Holz

Inhaltsverzeichnis

1. Vinyl ist Kunststoff

1.1 Homogene Kunststoffbeläge

1.2 Mehrschichtig aufgebaute Beläge

2. Die Verlegung von Vinylbelägen

3. Vor- und Nachteile von Vinylböden

3.1 Vorteile von Vinylböden

3.2 Nachteile von Vinylböden

4. Nutzungsklassen

5. Gestaltung von Vinylböden

6. Ökologische und gesundheitliche Qualität von einem Vinylboden

7. Tipp




1.Vinyl ist Kunststoff


Materialtechnisch muss man grundsätzlich einmal zwischen homogen und mehrschichtig aufgebauten Belägen unterscheiden.


1.1 Homogene Kunststoffbeläge


Sind beispielsweise PVC-Böden (PVC = Polyvinylchlorid). Sie stellen den Löwenanteil der Vinylböden. Das durch Weichmacher und Stabilisatoren geschmeidig und formbar gemachte PVC lässt sich hervorragend färben, ist gut beständig gegen Abrieb und viele chemische Stoffe.


Es ist daneben ein guter Isolator und in der Regel (abhängig von den Zusätzen) nur schwer entflammbar. Wenn es allerdings einmal brennt, sind die entstehenden Dämpfe alles andere als gesund.


Wenn man (chemisch) exakt sein möchte, muss man in der Gruppe der homogenen Kunststoffbeläge auch noch die Gruppe der Polyolefine erwähnen. Sie sind ebenfalls als Bodenbeläge verbreitet, genau genommen sind sie sogar die am häufigsten genutzte Kunststoffgruppe überhaupt. Chemisch sind sie etwas unterschiedlich, und ihre Eigenschaften wechseln mit der Struktur - Begriffe wie PP, PE, PMP oder PIB sind nur einige der Bezeichnungen für die unterschiedlichen Stoffe.


1.2 Mehrschichtig aufgebaute Beläge


Können auch aus PVC bestehen, häufiger sind aber die sogenannten CV-Beläge in dieser Gruppe anzutreffen. CV steht für "cushioned vinyl", also gepolstertes Vinyl. Das bringt etwas bessere (geräusch-)dämpfende und isolatorische Eigenschaften mit sich, in der Regel aber auch einen geringfügig höheren Preis.


Gemeinsam ist allen Kunststoffen die hohe Robustheit und Beständigkeit, der günstige Preis für den Bodenbelag und die zahlreichen Designmöglichkeiten, die sich mit solchen Belägen erreichen lassen.



2. Die Verlegung von Vinylbelägen


Vinylböden sind nicht ausschließlich für die Verklebung gedacht. Anstatt sie fest mit dem Untergrund zu verkleben kann man sie auch schwimmend verlegen, daneben gibt es noch (etwas härter und stabiler ausgeführte) Klickelemente, die sich wie Laminat verlegen lassen.


Diese - auch als Vinyl-Laminat vermarkteten Bodenbeläge haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Die Verlegung geht aber - weil sich der Boden wesentlich einfacher zuschneiden lässt - sogar noch einfacher als bei Laminat. Trägerplatten sind beim Vinyl-Laminat ebenfalls HDF-Platten. Auch Vinyl-Dielen haben sich in jüngster Zeit eingebürgert.


Sie sind bei manchen Herstellern mit einer selbstklebenden (und wiederverwendbaren) Schicht auf der Unterseite versehen, die die Dielen dann fixiert. Bei vielen Herstellern heißt diese Art von Bodenbelag "Loose-lay Vinyl".



3. Vor- und Nachteile von Vinylböden


3.1 Vorteile


Dei Vorteile eines Vinylbodens lassen sich ganz einfach aufzählen:


- hygienisch (und auch gut zu reinigen - allerdings nicht alle Oberflächenstrukturierungen gleich gut und etwas weniger bei den Klick-Varianten und Dielen)

- feuchtigkeitsresistent (gilt nur für verklebte Vinylböden, nicht für Vinyl-Laminat, das Fugen bildet)

- gut schalldämmend

- gut wärmeleitend (damit hervorragend für Fußbodenheizung geeignet)

- relativ abriebfest

- kostengünstig (bis auf die Premium-Varianten)

- meist einfach selbst zu verlegen


3.2 Nachteile


Einige Nachteile gibt es natürlich auch zu bedenken. Etwa, dass sich verklebte Vinylböden nur mit sehr großer Mühe wieder entfernen lassen. Kleberreste müssen in vielen Fällen abgeschliffen werden - was viel Zeit und Mühe kostet.


Die leichter entfernbareren Varianten (Klick Vinyl oder Vinyl Dielen) bilden dagegen Fugen und sind damit nicht feuchtigkeitsresistent und auch deutlich schwerer zu reinigen.


Zudem muss bei einem verklebten Boden (ähnlich wie bei Linoleum) der Untergrund wirklich perfekt und absolut eben sein - ansonsten ist das Ergebnis unschön. Auch das kostet oft eine Menge zusätzliche Mühe.


4. Nutzungsklassen (nach DIN EN 685)


Um die Qualität von Vinylböden vergleichbar zu machen, gelten für Vinylböden die gleichen Nutzungsklassen, wie auch für Laminat, nämlich nach der DIN EN 685. Sie stellen allerdings nur eine sehr grobe Orientierungshilfe für den Kauf dar.


=> gängig sind für den Wohnbereich die Klassen 21, 22 und 23 (je nach Nutzungsintensität).


=> die 30er Klassen richten sich an gewerbliche Nutzer,


=> die 40er Klassen gelten für den industriellen Bereich.



5. Gestaltung von Vinylböden


Wegen der guten Bedruckbarkeit der verwendeten Kunststoffe sind zahlreiche, auch photorealistische Gestaltungen möglich. Dazu kommen die vielfältigen Oberflächenstrukturen, die bei der Herstellung sehr exakt ausgeführt werden können.


Dadurch entstehen optisch und auch haptisch recht gute Imitate von anderen Materialien - etwa Holz, Stein oder Schiefer. Solche Designböden sind aber vergleichsweise teuer.



6. Ökologische und gesundheitliche Qualität von Vinylböden


Gesundheitliche Bedenken gibt es vor allem wegen der enthaltenen Weichmacher. Bei in Europa hergestellten Produkten werden dafür aber keine schädlichen Stoffe verwendet. Bei Billigimporten oder fragwürdigen Produktionen kann man das allerdings nicht hundertprozentig ausschließen.


Ökologisch gibt es unterschiedliche Bedenken - einerseits sind Kunststoffe grundsätzlich Erdölprodukte - und das geht ja bekanntlich langsam zur Neige. Über die Recycelbarkeit gibt es unterschiedliche Angaben. Vinyl-Dielen kann man möglicherweise wieder recyceln, ehemals verklebte Bodenbeläge mit anhaftenden Kleberresten sicherlich nicht.


Auch für relativ unbelastete Materialien ist häufig eine aufwändige Reinigung notwendig, bevor man die Thermoplaste wieder einschmelzen und wiederverwenden kann - daneben nimmt mit jedem Recyclingzyklus die Qualität aber ab.


Zudem verrottet nicht recyceltes PVC nur sehr sehr langsam, es kann weder durch Sonnenlicht, Wasser noch Luft zersetzt werden. Grundsätzlich kann man ökologisch die PVC-freien Beläge (etwa Polyolefine) als die bessere Alternative ansehen.


7. Tipp


Eine sehr natürliche und auch ökologisch bessere Alternative zu Kunststoffbelägen ist beispielsweise das althergebrachte Linoleum. Es hat einige sehr zusätzliche, vorteilhafte Eigenschaften und ist teilweise sogar noch länger haltbar als Kunststoffbeläge, braucht dafür aber etwas mehr Pflege.


Ihr vinylboden.at Team

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